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Grab-Kempf, Elke, "Reflexe von arabischen ḥabb-Bildungen botanischer Bezeichnungen in den iberoromanischen Sprachen und im iberischen Mittellatein", Zeitschrift für romanische Philologie, 122/3 (2006), 417-444.
- Resum
- Eine beträchtliche Anzahl botanischer Bezeichnungen ist im Arabischen, so auch im Hispanoarabischen, mit den Konstituenten ḥabb (Koll.) ‘Samen, (Samen-)Körner; Getreidekörner; Beeren; Früchte' (cf. Wehr 1985, 223b)/ḥabba (Nom. un.) ‘(Getreide-)Korn; Same; Beere; Frucht' (cf. Wehr, 223b–224a) zusammengesetzt. Neben diesen Grundbedeutungen existiert eine ganze Reihe weiterer Bedeutungen, die hier nicht berücksichtigt werden. Bei den untersuchten Bildungen geht es bis auf drei Fälle um einen bestimmten Typ der Annexion im Vulgärarabischen. Es handelt sich hierbei um die Verbindung eines Substantivs im Status constructus (das keinen Artikel bei sich hat: ḥabb/ḥabba) plus einem Substantiv. Ferner handelt es sich in zwei Fällen um die Verbindung Substantiv (ḥabb/ḥabba) plus Adjektiv bzw. in einem weiteren Fall um eine Fügung Numerale plus Substantiv mit agglutiniertem Artikel (al-ḥabb). Diese Verbindungen, die im Arabischen die Funktion von Komposita (Determinativkomposita) erfüllen, werden im Artikel als Quasikomposita bezeichnet. Aufgrund der Bedeutung des Erstglieds ḥabb/ḥabba der erstgenannten Typen der Quasikomposita bzw. des zweiten Elements des letztgenannten Typs handelt es sich bei den untersuchten Fällen um Pflanzenbezeichnungen (exozentrische Bildungen) und um Bezeichnungen von Samen oder Früchten bestimmter Pflanzen (endozentrische Bildungen). Arabische Pflanzen-, Samen- und Früchtebezeichnungen dieser Typen wurden auch in die mittelalterlichen iberoromanischen Sprachen und ins Mittellateinische entlehnt. Einerseits erfolgte die Entlehnung aufgrund der Übersetzungstätigkeit der diversen Übersetzerschulen im Bereich der mittelalterlichen Iberoromania, andererseits auch durch das jahrhundertelange Zusammenleben von Mauren und Romanen auf der Iberischen Halbinsel. So konnte es auch aufgrund arabisch-lateinischer bzw. romanischer Interferenz zur Hybridisierung ursprünglich lateinischer und arabischer Bezeichnungen kommen. Ferner kam es in zwei Fällen auch zu späten Entlehnungen (19. Jh.) über das Neulatein.
- Matèries
- Història natural - Vegetals
Medicina - Farmacologia Anàlisi lingüística Lèxic
- Notes
- "ḥabb", 'llavor', 'sement'
- URL
- https://doi-org.sire.ub.edu/10.1515/ZRPH.2006.417
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