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Moulinier, Laurence, "Deux fragments inédits de Hildegarde de Bingen copiés par Gerhard von Hohenkirchen († 1448)", Sudhoffs Archiv, 83/2 (1999), 224-238.
- Resum
- Das wissenschaftliche Werk der Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179), gängigerweise unter dem Namen Physica bekannt, aber ursprünglich Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum genannt, wird mehr und mehr erforscht, und in den letzten Jahren sind mehrere neue Handschriften ans Licht gekommen: dank dieser Entdeckungen kann sich heute die Hildegard-Forschung in diesem Gebiet auf ein reicheres und vielartiges Material stützen. Bisher unbekannte vollständige Handschriften sind entdeckt geworden und haben ein neues Licht auf die Geschichte des Textes geworfen; aber in dieser Hinsicht geben uns auch manche Bruchstücke der Physica, die identifiziert geworden sind, einschlißlich Exzerpte in deutscher Sprache, nähere Auskünfte über die Rezeption und die Verwendung — in anderen Worten über das Nachleben dieses Werkes. Die Autorin dieses Artikels hat selbst neue Fragmente vom 15. Jahrhundert in verschiedenen Handschriften der Biblioteca Apostolica Vaticana entdeckt: zwei wurden schon veröffentlicht (eines ist von der Hand Erhard Knabs, und das andere von einem unbekannten Abschreiber), und hier werden zwei von Gerhard von Hohenkirchen abgeschriebenen Bruchstücke der Physica vorgestellt. Magister artium und doctor medicinae Gerhard von Hohenkirchen (1382?- 1448) wurde 1418 Rektor der Universität in Köln und ist im Jahre 1428 als Rektor der Universität Heidelberg erwähnt. Unter anderem verfaßte er ein Traktat De febribus, in das er zwei Reihen von Rezepten gegen allerlei Fieber, die er aus Hildegards Werk exzerpiert hatte, einschob. Einige dieser Rezepte gehören nicht zu dem Text, den wir heute als Physica kennen, aber wir wissen andererseits, daß sich eine Summa Hildegardis in Heidelberg am Anfang des 15. Jahrhunderts befand. Die zwei hier vorgelegten Fragmente bezeugen also nicht nur, daß die im Kloster verfaßten wissenschaftlichen Schriften Hildegards drei Jahrhunderte später noch ein gewisses Interesse in Universitätskreisen erweckten, sondern sie bringen auch neue Fakten zur Diskrepanz zwischen der aktuellen Physica und dem ursprünglichen Liber subtilitatum, das im Laufe der Jahrhunderte stark umgearbeitet wurde.
- Matèries
- Fonts
Manuscrits
- URL
- https://www.jstor.org/stable/20777724
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