Darrera modificació: 2023-11-20 Bases de dades: Sciència.cat
Černý, Karel, "Magical and Natural Amulets in Early Modern Plague Treatises", Sudhoffs Archiv, 97/1 (2013), 81-101.
- Resum
- Der Artikel befasst sich mit unterschiedlichen Formen von Amuletten, die in früher Neuzeit in der sich der Pest widmenden akademischen Literatur vorkommen. Der Artikel gliedert sich in fünf Teile, die ersten drei stellen die theoretische Einführung dar. Der einführende Kommentar befasst sich mit den Quellen und umfasst auch den Hinweis auf mögliche Probleme, die mit der Auswahl einer limitierten Zahl von Veröffentlichungen aus dem umfassenden Korpus der Literatur gegen die Pest zusammenhängen könnten. Der nächste Teil diskutiert den zeitgenössischen theoretischen Rahmen der Beziehung zwischen der Wissenschaft, Magie und Religion, vor allem die Termini „natürlich” (naturalis), „übernatürlich” (supranaturalis) und „unnatürlich” (praeternaturalis), so wie diese in der akademischen Tradition, vor allem in den Schriften des Hl. Augustin und Hl. Thomas von Aquin dargestellt werden. Hingewiesen wird ebenfalls auf deren relativ späte Nutzung im Werk des Prager Professors Johann Franz Ritter Loew von Erlsfeld. Der dritte Teil kommentiert die Geschichte von Amuletten in der europäischen akademischen Literatur, angefangen mit Reichelt's Exercitatio de amuletis. Der vierte Teil erortert die magischen Amulette in der pestbezogenen Literatur. Erwähnt werden diverse Beispiele, wie die Gelehrten (in der Mehrheit Ärzte) im 16. – 18. Jh. die übersinnliche Macht von magischen Gegenständen wahrgenommen haben. Der Autor nutzt vor allem Zitate aus der medizinischen Schrift Scrutinium physico-medicum von Athanasius Kircher und auch aus Tumultus pestis von Johann Baptist van Helmont, denen man entnehmen kann, dass die Beziehung der Akademiker zu dieser Art der magischen Heilung überwiegend negativ war. Der letzte Teil der Studie beschreibt jedoch noch eine andere Art von Amuletten, die hingegen auf zeitgenössischen naturalistischen Vorstellungen basierte. Diese Amulette hielten viele Ärzte für einen effektiven und niitzlichen Schutz gegen die Seuche. Der Artikel will also zeigen, dass die scheinbar eindeutig magische Einordnung des Amuletts in der Tat ein ambivalentes Thema darstellt und sich in den Vorstellungen der friihneuzeitlichen Ärzte an der Grenze zwischen der natürlichen und der übernatürlichen Welt bewegte.
- Matèries
- Història de la medicina
Màgia - Màgia mèdica i protectora Fonts Medicina - Pesta i altres malalties
- URL
- https://www.jstor.org/stable/43694460?seq=3
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